Via Kinderpornografie: Hacker lassen fremde Facebook- und Instagram-Konten sperren
Betroffene verlieren nicht nur den Zugriff auf ihre Facebook- und Instagram-Konten. Gegen sie werden in der Regel auch Strafverfahren eingeleitet.
Cyberkriminelle greifen offenbar in letzter Zeit vermehrt auf eine Hacking-Masche zurück, bei der sie die Facebook- und Instagram-Konten fremder Personen infiltrieren und darüber Bilder von sexualisierter Gewalt gegen Kinder veröffentlichen, um absichtlich eine Kontosperrung zu erwirken. Die Sperrung erfolgt automatisch, da Metas Systeme das Bildmaterial erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten.
Der Spiegel berichtet diesbezüglich von einer 33-jährigen Mutter aus Bayern, der genau das widerfahren ist. Gegen sie sei wegen der Verbreitung der Missbrauchsbilder sogar ein Strafverfahren eingeleitet worden. Eine Polizeibeamtin habe jedoch erklärt, es gebe technische Hinweise darauf, dass die Mutter selbst Opfer von Hackern geworden sei und sich nicht strafbar gemacht habe.
Tausende bekannter Fälle
Um einen Einzelfall scheint es sich dabei nicht zu handeln. Allein in Bayern habe es in den letzten zweieinhalb Jahren 3.364 derartige Verfahren gegeben, heißt es beim Spiegel. Bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime der Staatsanwaltschaft Köln (ZAC NRW) seien ebenfalls mehrere tausend solcher Fälle bekannt. In anderen Bundesländern sieht es wohl ähnlich aus.
"Auch Frauen sind häufig betroffen, bei Kinderpornografie sind sie aber eigentlich nach unseren Erfahrungen sehr selten Täter", erklärt Oberstaatsanwalt Nino Goldbeck von der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB). Betroffenen Nutzern wird dringend davon abgeraten, zu Dokumentationszwecken Aufnahmen der Missbrauchsbilder anzufertigen, da sie sich dadurch möglicherweise selbst strafbar machen.
Problematisch sind die Kontosperrungen allerdings nicht nur für private Nutzer. Wer Facebook oder Instagram für gewerbliche Zwecke nutzt, muss unter Umständen mit erheblichen Umsatzeinbußen rechnen, wenn er den Zugriff auf sein Meta-Konto verliert.
Missbrauch für betrügerische Werbung
Die Motivation der Angreifer ist wohl nicht immer eindeutig. Es gibt aber offenbar Hinweise darauf, dass die Masche gezielt ausgenutzt wird, um betrügerische Werbeanzeigen zu schalten. "Ist ein Konto gesperrt, lässt sich eine darüber geschaltete Werbekampagne nicht ohne Weiteres stoppen", heißt es beim Spiegel unter Verweis auf Aussagen von Ermittlern der ZAC NRW.
Auch Meta sei diese Taktik bekannt. Die Angreifer versuchten dem Konzern die Aufklärung ihrer missbräuchlichen Aktivitäten durch die absichtlichen Kontosperrungen zu erschweren und dadurch unentdeckt zu bleiben.
Um sich vor derartigen Angriffen zu schützen, sollten Anwender darauf achten, verfügbare Zwei-Faktor-Authentifizierungen grundsätzlich zu aktivieren und für verschiedene Online-Dienste auch unterschiedliche und ausreichend komplexe Passwörter zu verwenden. Apps sollten außerdem ausschließlich aus seriösen Quellen bezogen werden, da sonst Infektionen mit einer Schadsoftware drohen, die im Hintergrund unbemerkt Zugangsdaten abgreift.
Wer hätte gedacht, dass sich solche automatisierten Systeme ausnutzen lassen um "Unfug...
Ich hab vor ein paar Monaten was ähnliches gehört. Da wurden Leute dazu gebracht, auf...